Das große Hamstermassaker
Nach langem Betteln erlauben die Eltern der 9-jährigen Anne endlich den Kauf von zwei Hamstern. Zwei Weibchen, versichert der Verkäufer, aber nach wenigen Wochen stellt sich Nachwuchs ein: acht Hamsterbabies, die kurz nach der Geburt tot im Käfig liegen. Das passiere häufig, eine Stressreaktion der Mutter, sagt die Tierärztin. Aber damit geben sich Anne, ihr kleiner Bruder Tom und Freundin Susanne nicht zufrieden. Sie starten eine Untersuchung, bei denen ihnen eine Nachbarin, eine pensionierte Polizistin, unter die Arme greift. Titel und Thema sind makaber, die Erzählung ist getränkt mit schrägem Humor und vielen witzig-krakeligen Illustrationen. Die Autorin folgt der Erzählsprache einer 9-jährigen, wodurch endlos lange Sätze zustande kommen. Der Gesamteindruck ist zwiespältig, aber in jedem Fall ist der Titel ein Kontrapunkt zu den häufig sehr glatt wirkenden Büchern für jüngere Kinder. Darüber hinaus wirft er ein Schlaglicht auf das oft elende Leben von Kleintieren in Kinderhand. Aus all diesen Gründen empfohlen.
Birgitta Negel-Täuber
rezensiert für den Borromäusverein.
Das große Hamstermassaker
Katie Davies. Mit Ill. von Hannah Shaw
Sauerländer (2011)
207 S. : zahlr. Ill., Kt.
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 9