Wie ein Stein in mir
Warschauer Ghetto, 1942. Als die dreizehnjährige Esther ins Waisenhaus "Dom Sierot" gebracht wird, kann sie nicht mehr sprechen. Zu schlimm sind die Erinnerungen an die Eltern, die sie erschossen auf der Straße gefunden
hatte. Im Waisenhaus von Janusz Korczak wird sie umsorgt und gepflegt. Korczak gibt ihr ein Heft, in das sie niederschreibt, was sie im Waisenhaus erlebt. "Wie ein Stein in mir" ist das Tagebuch von Esther, in dem über 14 Tage die Gefühle und Gedanken von Esther zu Wort kommen und auch die besondere Art und Weise, wie der bekannte polnische Arzt und Pädagoge sein Waisenhaus führte. In diesen grausamen Zeiten setzte sich Korczak für die Kinder ein, erzog sie in einem liberalen Geist - mit Kinderparlament und Waisenhauszeitung. Bis zum bitteren Schluss, als er und die Kinder ins Konzentrationslager Treblinka abtransportiert wurden. Einfühlsam hält die Autorin mit der Tagebuch-Geschichte ein Stück "unsagbare" Zeitgeschichte für junge Menschen fest. - Sehr empfehlenswert.

Carmen Planas Balzer
rezensiert für den Borromäusverein.

Wie ein Stein in mir
Ina Vandewijer
Sauerländer (2011)
135 S. : Ill.
fest geb.
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