Hoffnungsträger, nicht Lückenbüßer
Zahlreiche Menschen engagieren sich nach wie vor ehrenamtlich in der Kirche. Aufgrund gesellschaftlicher Veränderungen unterlag dieser Einsatz zugleich einem starken Wandel, nicht mehr das aufopferungsvolle, oft nahezu lebenslange Dienen steht im Vordergrund, sondern ein zeitlich und aufgabenbezogen begrenzter, selbstbestimmter Einsatz der Charismen, der auch die eigene Persönlichkeitsentwicklung im Blick hat. Mit der vorliegenden Aufsatzsammlung setzen sich die überwiegend in der Diözese Rottenburg-Stuttgart beheimateten Autorinnen und Autoren zum einen theologisch-konzeptionell mit einem neuen Verständnis des ehrenamtlichen Mittuns in der Kirche auseinander. Dieses erhält seine tiefe Begründung im gemeinsamen Priestertum aller Getauften, dass das Zweite Vatikanische Konzil in der Kirchenkonstitution Lumen Gentium formuliert hat. Einzelne Praxisberichte zeigen zum anderen auf, wie ein solches Ehrenamt ein nachhaltiges Signal für eine offene, einladende Kirche sein kann. Im Bestand von Büchereien, die auch Literatur für ihre Kirchengemeinde anbieten wollen, nützlich.
Siegfried Schmidt
rezensiert für den Borromäusverein.
Hoffnungsträger, nicht Lückenbüßer
Gabriele Denner (Hg.)
Schwabenverl. (2015)
176 S.
kt.