Das Medienlexikon

Das vorliegende Medienlexikon liefert mehr als 1.500 Einträge zu klassischen und neuen Medien, Organisationen, (netz-)technischen Spezifikationen, journalistischen Arbeitsweisen und medienpolitischen Fragestellungen. Das Buch enthält durchaus eine Handvoll aktuelle Einträge (ACTA-Abkommen, Kulturflatrate) und gelungene Definitionen von Publikationsformen im Internet (Mikroblogging-Dienst, Audio-on-demand). Gleichzeitig förderte die Durchsicht zahlreiche unscharfe und missverständliche Definitionen sowie konzeptionelle Fehler zu Tage, die den Nutzen des Lexikons arg schmälern. So fehlen z.B. die Einträge zu den großen öffentlich-rechtlichen Anstalten WDR und MDR, während die übrigen ARD-Sender einzeln abgehandelt werden. Während die private ProSiebenSat.1 behandelt wird, ist die reichweitenstärkere RTL-Mediengruppe den Autoren keinen Eintrag wert. Beim Sendeauftrag der Deutschen Welle wird mit dem Begriff "Auslandsradio" hantiert, allerdings ohne diesen näher zu erläutern. Bei den technischen Begriffen "Langwelle" (im Lexikon unerklärlicherweise im Plural geschrieben), "Mittelwelle" und "Kurzwelle" wurde versäumt, diese vergleichend und in Abgrenzung voneinander zu erläutern. Es entsteht der Eindruck, als würden Ausstrahlungen auf allen drei Wellenbereichen gleichermaßen große bis sehr große Sendegebiete abdecken, ohne dass klar würde, worin die Unterschiede bestehen. Hinzu kommt, dass im Artikel "Kurzwelle" der Begriff "Funkamateure" sinnentstellend verwendet wird. Außerdem: Konfessionelle Medien werden lediglich an einer Stelle kurz erwähnt, wobei eine unzulässige Vermischung der Begriffe "Zeitschrift" und "(Wochen-)Zeitung" auffällt. Der Eintrag "Bibliothek" (bzw. "Bücherei") fehlt leider völlig. - Aufgrund der genannten Mängel für Büchereien nicht empfehlenswert.