Carvalho und der einsame Manager
Dieser Krimi spielt in der Übergangsphase von der Franco-Diktatur zur Demokratie in Spanien. Der Privatdetektiv Carvalho ist ein Genießer, der dem guten Essen und den Frauen zugeneigt ist. Schon Jahre zuvor hatte Carvalho in den USA zufällig den spanischen Manager eines internationalen Konzerns kennengelernt. Dieser Manager Jaumá war damals schon von Sex besessen. Nun wird Jaumá in Barcelona eines Morgens erschossen aufgefunden. Ein Damenslip, den er bei sich trägt, scheint darauf hinzuweisen, dass seine sexuellen Abenteuer zu seinem Tod geführt haben. Jaumás Witwe möchte das Ansehen ihres Mannes bewahren und beauftragt Carvalho, die wahren Umstände seines Todes zu klären. Carvalho findet eine Spur, die ihn zu den Verbindungen von Wirtschaft und Politik in der Franco-Zeit und des Wandels Spaniens zur Demokratie führt. - Der Krimi transportiert das Bild Spaniens in der Übergangszeit nach Franco. Montalbáns Sprache ist kunstvoll, sie unterhält, geht aber über die normale Krimikost hinaus. Wen die erotischen Abenteuer Carvalhos nicht stören, den erwartet eine lohnenswerte Wiederentdeckung eines Romans aus dem Jahre 1977, der in überarbeiteter Übersetzung nun neu vorliegt. (Übers.: Bernhard Straub)
Helmut Lenz
rezensiert für den Borromäusverein.
Carvalho und der einsame Manager
Manuel Vázquez Montalbán
Wagenbach (2013)
Wagenbachs Taschenbuch ; 701
265 S.
kt.