Dieses Gefühl, daß etwas nicht stimmte
Die Psychoanalytikerin Ilka v. Zeppelin erzählt von ihren persönlichen Erlebnissen und Empfindungen während der Jahre 1940 bis 1948 (in Berlin und auf der großväterlichen Burg in Franken) und zwar aus der Perspektive des 4- bis 12-jährigen Mädchens. Dabei zeigt sie die widersprüchlichen Erfahrungen in der NS-Zeit auf, die für sie unverständlich bleiben. Durch das bewusste Miterleben, eine innere Unsicherheit und die Angst vor der Zukunft werden die Schrecken dieser Zeit konkret und gerade für nachfolgende Generationen nachvollziehbar. Aufschlussreich und schockierend sind die Schilderungen über die letzten Kriegstage, den Einmarsch der Amerikaner, die katastrophale Lage der Dorf- und Burgbewohner, den anwachsenden Flüchtlingsstrom sowie die Methoden und Folgen der Entnazifizierung. Durch eine kindliche Sprache wird dieses Erinnern noch glaubhafter. - Empfehlenswert!
Inge Hagen
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Dieses Gefühl, daß etwas nicht stimmte
Ilka von Zeppelin
Wagenbach (2005)
Quartbuch
152 S. : Ill.
fest geb.