Viviane Élisabeth Fauville
Viviane Élisabeth Fauville ist 42 Jahre alt, lebt in Paris und ist beruflich sehr erfolgreich. Im August 2010 bekommt sie ihr erstes Kind, einen Monat später verlässt sie ihr Ehemann wegen einer anderen, und sie zieht mit ihrem Baby in eine neue Wohnung. Ihre Tätigkeit als Kommunikationsbeauftragte nimmt sie wegen psychischer Probleme noch nicht wieder auf. Schon seit drei Jahren geht sie regelmäßig zu dem Psychoanalytiker Jacques Sergent, ärgert sich aber, weil bei der Behandlung ihrer Angstzustände kein Erfolg erkennbar ist. Nach einer Sitzung im November kommt sie mit dem Gefühl nach Hause, etwas getan zu haben, was sie nicht hätte tun sollen: den Psychiater in seiner Praxis mit einem Messer zu töten. Der Verdacht des ermittelnden Inspektors Philippot konzentriert sich auf die Patienten, die zur Tatzeit einen Termin bei Jacques Sergent hatten. Philippot vernimmt Viviane, wird aber aus deren konfusen Aussagen nicht schlau ... - Der Roman macht eindrucksvoll die psychische Erkrankung einer labilen, haltlosen Frau, der die Welt aus den Fugen gerät, begreifbar. Die Autorin erzählt ihre spannende Geschichte in einem virtuosen Schreibstil mit verschiedenen Erzählperspektiven. Ein zügig geschriebener, raffinierter Krimi - sehr empfehlenswert für Leser psychologisch motivierter Darstellungen. (Übers.: Anne Weber)
Günther Freund
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Viviane Élisabeth Fauville
Julia Deck
Wagenbach (2013)
Quartbuch
140 S.
fest geb.