Von allen Reichtümern

Der unverheiratete Literaturprofessor und Dichter Martin lebt allein in einem kleinen Dorf, genießt seine Einsamkeit, sehnt sich nach seinem in Amerika lebenden Sohn, forscht über seinen Lieblingsdichter Catena und versucht, eine alte Legende zu Von allen Reichtümern enträtseln. Er ist selbstironisch, spricht mit seinem Hund Ombra, mit einer Füchsin, einem Wildschwein, einer Schlange und einem Wolf. Der Philosophendachs Doktor Meles mag "Ovid fast so gern wie Äpfel". Dem Raben hat ein von Martin erwähnter Film Pasolinis nicht gefallen; er ärgert ihn mit Zitaten aus Poes Gedicht "Nevermore". Eine lockere Freundschaft verbindet ihn mit dem Sonderling Vudstok. Da zieht ein junges Künstler-Ehepaar in das Haus gegenüber. Er ist erfolgloser Künstler und Galerist, sie ebenso erfolglose Tänzerin und Schauspielerin. In der Beziehung der beiden beginnt es zu kriseln, und die junge Frau Michelle nimmt Kontakt zu Martin auf. Sie erinnert ihn an seine große Liebe und prompt und gegen seinen Willen verliebt er sich. Voller Selbstironie analysiert er diese Verliebtheit und ist glücklich über die bloße Nähe zu Michelle. Es sind die kleinen Momente, die "von allen Reichtümern" die größten Geschenke im Leben sind. Benni erzählt das mit Humor und sanfter Melancholie in einer schönen Sprache, immer wieder unterbrochen durch Gedichte. Ein wunderschönes, komisches und zugleich romantisches Buch. Sehr empfohlen! (Übers.: Mirjam Bitter)

Ileana Beckmann

Ileana Beckmann

rezensiert für den Borromäusverein.

Von allen Reichtümern

Von allen Reichtümern

Stefano Benni
Wagenbach (2014)

215 S. : Kt.
fest geb.

MedienNr.: 397252
ISBN 978-3-8031-3255-0
9783803132550
ca. 19,90 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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