Quasi

Statt zur Schule zu gehen, verbringt ein junges Mädchen den Tag immer in einem Versteck im Gebüsch eines Stadtparks. Eines Tages begegnet ihr dort ein älterer, sonderlich gekleideter, aber freundlich wirkender Mann. Ab diesem Tag begegnen sich beide Quasi täglich: Er nennt sie "Quasi", weil sie ihren eigentlichen Namen nicht mag und ihm sagt, sie sei quasi 14 Jahre alt. Sie nennt ihn den Alten. Zwischen dem Mann, der leidenschaftlicher Hobby-Ornithologe und Fan der Musik Nina Simones ist, und dem jungen, eigenbrötlerischen Mädchen, das keinen Bezug zu Gleichaltrigen findet, entsteht bald eine ganz eigene Freundschaft. Doch dann spürt die Schulbehörde die Schwänzerin auf und die Beziehung zwischen diesen äußerlich so unterschiedlich wirkenden Menschen wird bekannt. Und unter dem Verdacht, Quasi missbraucht zu haben, wird der Alte ins Gefängnis gesteckt. - Die Spanierin Sara Mesa hat mit ihren Romanen und Erzählungen schon diverse Preise gewonnen. Und wer "Quasi" gelesen hat, kann das sehr gut nachvollziehen: Es ist eine Geschichte mit einer ungewöhnlichen Handlung, wunderbar poetisch und mit feinem psychologischen Gespür für das Zwischenmenschliche geschrieben. Das gibt auch die Übersetzung von Peter Kultzen sehr gelungen wieder. Wer diesen nur knapp 140 Seiten langen Roman gelesen hat, dem werden die beiden Hauptfiguren nicht mehr aus dem Kopf gehen. Für alle Bestände sehr zu empfehlen.

Günter Bielemeier

Günter Bielemeier

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Quasi

Quasi

Sara Mesa ; aus dem Spanischen von Peter Kultzen
Klaus Wagenbach Verlag (2020)

141 Seiten
kt.

MedienNr.: 947689
ISBN 978-3-8031-3321-2
9783803133212
ca. 18,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
Diesen Titel bei der ekz kaufen.