Väterland
Buenos Aires im Jahr 1933 ist eine aufregende Weltstadt, ein turbulenter Strudel aus Fußball, Tango, Politik und Drogen. Die Tochter eines Politikers ist auf mysteriöse Art zu Tode gekommen und ein berühmter Fußballstar von der Bildfläche verschwunden. Ein ungleiches Paar versucht sich an der Aufklärung der Geschehnisse: das sind Andrés Rivarola, Nichtsnutz und vermeintlicher Tangodichter, und Raquel, die Jüdin mit polnischen Wurzeln. Rasant führt die Geschichte die beiden Protagonisten voller Witz durch die brodelnde Stadt, die Cafés und die dunklen, gefährlichen Ecken. - Ohne genauere Kenntnis der argentinischen Geschichte wird man als Leser sicher nicht alle Anspielungen verstehen, aber das Zusammentreffen mit dem Schriftsteller José Luis Borges ist doch ein literarisches Kabinettstückchen. Ab mittelgroßen Beständen gern empfohlen.
Marion Sedelmayer
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Väterland
Martin Caparrós ; aus dem argentinischen Spanisch von Carsten Regling
Verlag Klaus Wagenbach (2020)
283 Seiten
fest geb.