Wilde Theorien

Die Erzählerin des Romans, eine junge Intellektuelle, die stets ihren Aristoteles dabeihat, und ein Guerilla-Aktivist aus Buenos Aires, ein von der Wissenschaft verkannter holländischer Anthropologe, der bei seinen Forschungen im Urwald verschwindet, Wilde Theorien die kleine Kamtchowski und ihr Intimus Pabst, ebenso skurrile Internetfreaks. Sie alle sind die Protagonisten eines höchst sublimen Romans, in dem die Autorin, eine der profiliertesten Schriftstellerinnen Argentiniens, die Gesellschaft ihres Landes präsentiert, karikiert, vorführt. Und das ohne Rücksicht auf Verluste - denn für ihre schonungslos realistisch-ironische Darstellung der in Buenos Aires beliebten Stadtguerilla wurde sie öffentlich angegangen. Doch das ist Olixarac egal. Sie schreibt, wie ihr die Feder gewachsen ist: frech und philosophisch, ironisch und intellektuell, realistisch und rotzfrech. Dieser Roman fordert schon einiges von seinen Lesern, die versiert sein sollten in der Lektüre stilistisch und inhaltlich anspruchsvoller Prosa. Die aber werden an dem Buch ihr Vergnügen haben.

Günter Bielemeier

Günter Bielemeier

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Wilde Theorien

Wilde Theorien

Pola Oloixarac ; aus dem argentinischen Spanisch von Matthias Strobel
Verlag Klaus Wagenbach (2021)

250 Seiten
kt.

MedienNr.: 973988
ISBN 978-3-8031-3331-1
9783803133311
ca. 22,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
Diesen Titel bei der ekz kaufen.