Gelehrte Künstler

Diese in Anzahl, Größe und Qualität der Bebilderung auf das Nötigste beschränkte Publikation ist ein "Lesebuch" im wörtlichen wie übertragenen Sinn, das auch aufgrund der alten Rechtschreibung wie der Gestaltung nostalgisch stimmt. Dass zehn Prozent des Umfangs auf Fußnoten, Quellenangaben und Bibliographie entfallen, zeigt an, dass es sich um ein solide fundiertes Werk handelt. Tatsächlich bildet die Grundlage hierfür ein umfangreicher Beitrag des Autors über Künstler-Theoretiker der Renaissance in einem demnächst erscheinenden Handbuch der Geschichte der Philosophie. Diese Feststellung mag (wie vielleicht auch der Buchtitel selbst) abschreckend wirken, sollte es aber nicht sein. Denn - wie schon so oft - ist hier dem Autor ein gut lesbarer "Spaziergang durch die Werkstatt der Kunsttheorie" gelungen, ja ein neues, vom Ansatz her zeitgemäßes Überblickswerk "Kultur der Renaissance in Italien", das Fachleuten wie kunstinteressierten Laien gleichermaßen zu empfehlen ist. Schon ab mittleren Beständen.