Das Beste kommt noch
Andrew ist seit Jahren angestellt bei der Londoner Stadtverwaltung und hat sich dort um Todesfälle ohne Angehörige zu kümmern. Er lebt sehr zurückgezogen und liebt nur seine Modelleisenbahn. Sein Chef Cameron will dauernd den Teamgeist stärken. Zu seiner neuen Kollegin Peggy fasst Andrew bald Vertrauen und verliebt sich in sie. Doch die junge Mutter kämpft mit den Alkohol-Exzessen ihres Mannes. Auf einer Dienstfahrt finden sie - ausnahmsweise - eine Angehörige, die tatsächlich trauert, und die beiden kommen sich erstmals näher. Wenn da nur nicht Andrews Lüge wäre, er habe eine Frau und zwei Kinder. Der Mann seiner verstorbenen Schwester will ihm sein Erbe abluchsen. Und dann muss er auch noch den Gastgeber für seine Kollegen spielen... Meist trostlose Situationen bringt die tägliche Arbeit mit sich. Doch Andrew stellt sich ununterbrochen Fallen, seine Lage zu ändern, oder versäumt Gelegenheiten, das zu tun, weil er ziemlich träge, misstrauisch und feige ist. - Erst gegen Ende lässt der Autor den Leser erkennen, was hinter Andrews Haltung steckt: eine Reihe von schlimmen Erfahrungen. Wegen des Hintergrunds mit Leichen und Todesnähe sollte man das Buch nicht neben witzige Storys stecken, auch wenn es ein Happy End gibt.
Pauline Lindner
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Das Beste kommt noch
Richard Roper ; aus dem Englischen von Katharina Naumann
Wunderlich (2020)
409 Seiten
fest geb.