Als das Leben wieder schön wurde

Die 22-jährige Greta Bergström kehrt 1954 von Stockholm nach Hamburg zu ihrem Vater zurück, den sie seit 15 Jahren nicht gesehen hat. Nach dem Tod der geliebten Großmutter, bei der sie die Kriegsjahre in Schweden verbracht hat, macht sich Greta auf die Suche nach ihrer Mutter. Dies erweist sich als äußerst schwierig. Beim Vater, der inzwischen wieder geheiratet und eine neue Familie gegründet hat, findet sie kaum Unterstützung. Die vom Krieg hinterlassenen Spuren der Zerstörung sind nicht nur in der Stadt unübersehbar. Auch die Menschen tun sich schwer mit der Vergangenheitsbewältigung und dem Aufarbeiten der Verlusterfahrung. Obwohl Greta bei der Suche nach ihrer Mutter auf eine Mauer des Schweigens stößt, treibt sie ihre Nachforschungen beharrlich weiter und gelangt schlussendlich zu einer ebenso schrecklichen wie schmerzhaften Erkenntnis. Trotz aller Hindernisse und Schwierigkeiten zeigen sich, besonders bei der jungen Generation, der Wille zu einem Neuanfang und eine optimistische Aufbruchstimmung. Greta sorgt als Halbschwedin für den "Blick von außen" und findet mit ihrer offenen, humorvollen und unkonventionellen Art schnell neue Freundinnen. Gemeinsam mit der Friseurin Marieke und der Modeexpertin Trixie entwickelt sie ein Geschäftsmodell: Die drei jungen Frauen bauen einen ausrangierten LKW zum mobilen Schönheitssalon aus. Dort wollen sie ihren Kundinnen all das bieten, worauf sie so lange verzichten mussten: Das, was "das Leben wieder schön" macht. Kerstin Sgonina ist es gelungen, anhand von lose verwobenen Einzelschicksalen die spannungsgeladene Zeit der Nachkriegsjahre differenziert und eindrücklich darzustellen. Für alle Bestände zu empfehlen.