Trojanische Pferde

Um seine unrühmliche Rolle während der NS-Zeit zu verschleiern, nimmt der ehemalige Kriminalpolizist Bernie Gunther nach dem Krieg den Namen Christof Ganz an. Er findet eine Stelle als Schadensermittler bei der Münchner Rück. Diese schickt ihn Trojanische Pferde nach Griechenland, um den Untergang des Schoners 'Doris' zu untersuchen, dessen Eigner Siegfried Witzel Geld von der Versicherung fordert. Als Witzel ermordet wird, sieht Bernie sich gezwungen, den griechischen Kommissar Leventis bei den Ermittlungen zu unterstützen, um nicht selbst ins Visier der Staatsanwaltschaft zu gelangen. Es stellt sich heraus, dass die 'Doris' nicht, wie behauptet, archäologische Artefakte an Bord hatte, sondern Gold, das griechischen Juden gestohlen wurde. Verstrickt in den Fall ist auch der Politiker und Anwalt Merten, ein Bekannter Bernies. Wie sich herausstellt, war Merten zusammen mit Alois Brunner für ein Massaker an griechischen Juden in Saloniki verantwortlich. - Ein spannender Krimi des 2018 verstorbenen Autors voller humorvoller Dialoge, der das politische Geschehen der Fünfzigerjahre in seine Handlung mit einbezieht. Leider wird die NS-Vergangenheit der Hauptfigur in diesem Band nur am Rande thematisiert und bleibt deshalb weitestgehend im Vagen.

Walter Brunhuber

Walter Brunhuber

rezensiert für den Borromäusverein.

Trojanische Pferde

Trojanische Pferde

Philip Kerr ; aus dem Englischen von Axel Merz
Wunderlich (2020)

491 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 945551
ISBN 978-3-8052-0046-2
9783805200462
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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