Tage der Hoffnung
Berlin 1958-1963. Florentine Thalheim kehrt aus Paris zurück, wo sie sich vergeblich eine Existenz als Künstlerin aufbauen wollte. Im Schoß der Familie wird sie allerdings auch nicht glücklich. Sie ertrotzt sich einen begehrten Studienplatz an der Berliner Kunstakademie. Dort trifft sie auf Professor Lindberg, der bald mehr ist als ihr kritischer Mentor. Leider spielt er ein falsches Spiel. Verbissen sucht Florentine nach Wegen, ihr immenses Talent als Malerin und später als Fotografin unter Beweis zu stellen. Die Thalheims und ihr körperlich versehrter Busenfreund Benka geben ihr außerdem Halt. Waren die ersten beiden Bände um die Thalheim-Schwestern (BP/mp 19/125, 20/121) schon hervorragende Bücher, so ist es der letzte Teil der Trilogie erst recht. Neben den verschiedenen Lebensläufen faszinieren vor allem die Zeitreise in das Nachkriegsberlin. Die Spannungen zwischen Ost und West, Präsident Kennedys Besuch, sowie Marlene Dietrichs Auftritt in ihrer Heimatstadt sind so beschrieben, als wäre man dabei. Ein weiteres Sahnehäubchen ganz zum Schluss: Die promovierte Historikerin Brigitte Riebe gibt ihren Leser/-innen einen prägnanten Abriss von Berlins Stadtgeschichte in den Jahren 1958 bis 1963 an die Hand. Sollte sich die Autorin entschließen, einen vierten Band folgen zu lassen, würde sie sehr viele ihrer Fans sehr glücklich machen.
Martina Mattes
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Tage der Hoffnung
Brigitte Riebe
Wunderlich (2020)
Die Schwestern vom Ku'damm ; 3
461 Seiten
fest geb.