Schattenboxer
Vincent "Che" Veih leitet seit kurzem die Düsseldorfer Mordkommission, und das ist bei seiner Biografie keine Selbstverständlichkeit. Dem Sohn der verurteilten, mittlerweile aus der Haft entlassenen RAF-Terroristin Brigitte Veih begegnen viele Kollegen und Vorgesetzte trotz untadeligen Verhaltens immer noch mit Misstrauen, aber auch mit unverhohlenem Neid auf seine neue Position. Diese Situation verschärft sich, als einer seiner Mitarbeiter in den Verdacht gerät, Beweise gegen einen mutmaßlichen Mörder mit Migrationshintergrund gefälscht und diesen so zu Unrecht hinter Gitter gebracht zu haben. Veih soll Licht in diese verworrene Angelegenheit bringen und gnadenlos "aufräumen". Dass seine Mutter Mitglied in der Bürgerinitiative ist, die sich vehement für die Freilassung des jungen Mannes einsetzt, erschwert Vincents Bemühungen, allen gerecht werden zu wollen ... - Horst Eckert ist ein Meister des deutschen Politthrillers. Glaubhaft und überaus spannend verknüpft er gegenwärtige gesellschaftliche Tendenzen und das dunkelste Kapitel der Bundesrepublik miteinander, dabei entsteht ein Buch, das in allen Büchereien Leser finden sollte.
Susanne Steufmehl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Schattenboxer
Horst Eckert
Wunderlich (2015)
395 S.
fest geb.