Die Eroberer

Das gut recherchierte und spannend zu lesende Buch beschreibt, wie es Portugal, dem kleinen Land am Rande Europas, gelingen konnte, ein koloniales Weltreich aufzubauen, dessen politische Vorherrschaft zwar nicht viel länger als 100 Jahre dauerte, Die Eroberer dessen kulturelle und zivilisatorische Wirkung jedoch erst in unserer Zeit schwindet. Im ausgehenden 15. Jh., seit der muslimischen Eroberung Konstantinopels von apokalyptischen Vorstellungen geprägt, sahen sich die Herrscher der Iberischen Halbinsel in der Pflicht, den Islam auszurotten und für eine weltweite Verbreitung des Christentums zu sorgen. Auch Portugal (König Manuel I.) sah sich auserwählt, wegen des von Muslimen kontrollierten Gewürzhandels einen neuen Seeweg nach Indien zu finden. Loyale Befehlshaber, Abenteurer, Forscher und wagemutige Seefahrer (z.B. Almeida, Albuquerque, Vasco da Gama, Pedro Alvares Cabral) schufen mit verhältnismäßig wenigen Männern und einfachsten Mitteln, aber mit ungeheurem Ehrgeiz und großer Brutalität eine neue Form von Weltreich, das sich auf eine mobile Seemacht stützte, durch ständige Kontakte und Aktionen, durch den Einsatz von Missionaren, Kaufleuten und Wissenschaftlern die einzelnen Länder bzw. Stützpunkte miteinander verband. Tee gelangte nach England, chinesische Seide nach Europa, afrikanische Sklaven nach Amerika ... - Fesselnd und informativ! Ab mittleren Beständen zu empfehlen!

Inge Hagen

Inge Hagen

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Die Eroberer

Die Eroberer

Roger Crowley
Theiss (2016)

431 S. : Ill., Kt.
fest geb.

MedienNr.: 585098
ISBN 978-3-8062-2769-7
9783806227697
ca. 32,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Ge, Er
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