Bier

Die Kulturwissenschaftler Gunther Hirschfelder und Manuel Trummer erarbeiten nicht nur die Geschichte des Bieres, sondern sie erzählen auch, welche Bedeutung es für das Zusammenleben der Menschheit seit der Steinzeit bis in die Gegenwart hat. Der unterhaltsam, spannend und verständlich geschriebene und fundiert belegte (zahlreiche Anmerkungen und Literaturangaben) Überblick zeigt anschaulich, wie die Entwicklung des Bieres den Verlauf der gesamten Kultur- und Zivilisationsgeschichte Europas und darüber hinaus widerspiegelt. Während Bier in den Hochkulturen Mesopotamiens und Ägyptens sowohl als rituelles Rauschmittel wie auch als Teil der täglichen Ernährung selbstverständlich war, galt es bei den Wein trinkenden Griechen und Römern abwertend als Getränk kulturloser Barbaren. Seinen europaweiten Siegeszug begann der Gerstensaft in den mittelalterlichen Klöstern und Städten - Bier wurde wie Brot zum Grundnahrungsmittel, ja sogar zum Gesundbrunnen für Kranke. Durch Entdeckungen, Handelsbeziehungen, Kolonisierung und Industrialisierung nahm die weltweite Verbreitung stetig zu, Bier wurde zum "global player", das heute als "Craft Beer" (handwerklich gebraut im Gegensatz zur industriellen Massenproduktion) das Lifestyle-Getränk junger Leute darstellt, aber eben auch als Massenprodukt seine Bedeutung als traditionelles, gemeinschaftsförderndes Genussmittel behält. - Uneingeschränkt empfehlenswert!