Der Pakt
Die Zusammenarbeit der amerikanischen Industrie mit dem nationalsozialistischen Deutschland ist hinlänglich bekannt. Wie sehr sich aber auch die Filmschaffenden in Hollywood bis 1940 den deutschen Forderungen beugten, um sich das Geschäft in Deutschland nicht entgehen zu lassen, legt der Autor mit vielen Beispielen offen. Er schildert, nach einem ausführlichen Blick auf die Filmbesessenheit Hitlers, die Bereitschaft Hollywoods, Filmpläne den deutschen Beauftragten vorzulegen, Filme zum Thema Judenverfolgung nicht zu produzieren, antideutsche Tendenzen zu eliminieren, Szenen aus gedrehten Filmen rauszuschneiden oder neu zu drehen und sogar jüdische Mitarbeiter zu entlassen. In diesem Buch, eingeteilt nach den Filmkategorien Hitlers "gut, schlecht, abgebrochen", berichtet er dazu von der Entstehung und Verhinderung von Filmen und erzählt von nicht verwirklichten und umgeschriebenen Drehbüchern und vom Wirken von Organisationen und Einzelpersonen. - Cineasten bekommen in diesem sehr empfehlenswerten Buch eine Fülle von Details zu bekannten und weniger bekannten Filmen aus der Zeit von 1930 bis 1945 serviert, und historisch Interessierte werden mit einem unrühmlichen Kapitel der amerikanischen Geschichte konfrontiert.
Der Pakt
Ben Urwand
Theiss (2017)
320 S. : Ill.
fest geb.