Die Republik von Weimar

Namhafte Autoren - Historiker, Politikwissenschaftler, Kunsthistoriker - beschäftigen sich in diesem optisch ansprechend gestalteten Buch mit der Weimarer Republik, der ersten Demokratie in Deutschland. Um das meist einseitig negativ gesehene Bild der Jahre zwischen 1918/19 und 1933 zurechtzurücken, beleuchten die einzelnen Beiträge diese Epoche aus ganz unterschiedlichen Perspektiven (Politik, Wirtschaft, Sozialgefüge und Kultur). Die Beiträge heben u.a. hervor, dass die Verfassung eine der modernsten der Welt war, deren Strukturen vielfach von anderen Staaten übernommen wurden und - durch negative Erfahrungen korrigiert - auch Eingang ins Grundgesetz fanden. Mehrere Beiträge greifen die Ereignisse auf, die die Republik von Beginn an bedrohten und die Ausbildung demokratischen Denkens und Handelns in weiten Teilen der Bevölkerung blockierten: Putschversuche, Radikalisierung von rechts und links, Arbeitslosigkeit, Reparationen, Nationalsozialismus. Ganz im Gegensatz zu den schwerwiegenden politischen, wirtschaftlichen wie sozialen Problemen brachten diese Jahre eine kulturelle Blüte - die "Goldenen Zwanziger" - mit einem riesigen, oft widersprüchlichen, bunten Spektrum hervor, das hier u.a. durch die Künstlerin Käthe Kollwitz, die Schriftsteller Thomas Mann und Ludwig Thoma repräsentiert wird. Das Buch entfaltet ein breites Panorama dieser Epoche, die viel Positives aufzuweisen hat, aber letztlich zu wenige politikerfahrene, überzeugte Demokraten hervorbrachte, um den Ansturm des Nationalsozialismus abwehren zu können.