Runa

Vera Buck entführt ihre Leser/innen ins Paris zu Ende des 19. Jahrhunderts. In der berühmtesten Nervenheilanstalt Europas, der Salpetrière unterrichtet der Pathologe und Neurologe Charcot und demonstriert seine Theorien über an Hysterie erkrankte Runa Frauen vor einer begeisterten Anhängerschaft von angehenden Ärzten. Als die neunjährige Runa eingewiesen wird, stößt Charcot an seine Grenzen. Sie zeigt sich allen Versuchen gegenüber resistent. Der angehende Medizinstudent Jori sieht seine Chance, endlich seine Doktorwürde zu erlangen und schlägt vor, die erkrankten Teile des Gehirns von Runa zu entfernen. Ein gefährliches Unterfangen, da solche Eingriffe bisher immer erfolglos waren. Ein paralleler Erzählstrang begleitet einen ehemaligen Polizisten quer durch Paris bei einer Schnitzeljagd mit rätselhaften Zeichen, gemalt an Hauswänden, in Gesangbüchern und Plakaten. Der Detektiv versucht das rätselhafte Verschwinden einer Frau aus der Gesellschaft aufzuklären und ist dabei einem Geheimnis auf der Spur. Spannendes Erstlingswerk, das eine Mischung aus Krimi, Thriller und historischem Roman ist mit interessanten Informationen über die Medizin und einem kritischen Blick auf ihre menschen- und speziell frauenverachtenden Versuche zu medizinischen Zwecken. Leser/innen historischer (Kriminal-) Romane in allen Büchereien empfohlen.

Christiane Kühr

Christiane Kühr

rezensiert für den Borromäusverein.

Runa

Runa

Vera Buck
Limes (2015)

607 S.
fest geb.

MedienNr.: 584060
ISBN 978-3-8090-2652-5
9783809026525
ca. 19,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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