Anna und Armand

Nur fünf Jahre waren Anna und Armand, die jüdischen Großeltern der Autorin, verheiratet, als die Ärztin Anna ihren Mann Armand, einen UN-Beamten, Anfang der 1950er Jahre mit den beiden Kindern verließ, nachdem die Familie aus Frankreich vor den Anna und Armand Nazis in die USA geflohen war. Während die Enkelin ein sehr enges Verhältnis zu ihrer Oma in den USA hat, lernt sie ihren Opa erst näher kennen, als sie als 15-Jährige in ein Internat in der Nähe seiner Genfer Wohnung kommt. Mit ihm fährt sie u. a. auch nach Südfrankreich zu dem baufälligen Haus, das ihre Großeltern einst gemeinsam gekauft hatten. Dieses Haus veranlasst die Autorin, der (Liebes-)Beziehung ihrer Großeltern nachzuspüren, die 20 Jahre brauchten, um sich scheiden zu lassen und mehr als 40 Jahre nicht mehr miteinander gesprochen haben. Doch muss sich Richmond Mouillot in diesem selbstkritischen Buch, das mit Familienfotos und Auszügen aus privaten Briefen versetzt ist, schließlich eingestehen, dass ihre Reise in die Vergangenheit sich immer mehr in eine Reise zu sich selbst und ihrem jüdischen Erbe verwandelt. - Gerne allen Beständen empfohlen.

Adelgundis Hovestadt

Adelgundis Hovestadt

rezensiert für den Borromäusverein.

Anna und Armand

Anna und Armand

Miranda Richmond Mouillot
Limes (2016)

351 S. : Ill., Kt.
fest geb.

MedienNr.: 585495
ISBN 978-3-8090-2654-9
9783809026549
ca. 19,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Bi
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