Schwarzer Sand

Teresa Burrano besitzt eine alte Villa in einem Vorort von Catania an den Hängen des Ätna. Ihrem Neffen Alfio erlaubt sie, einen Seitenflügel des Anwesens zu nutzen. Als dieser eines Tages in einem nicht zugänglichen Trakt die teilweise mumifizierte Schwarzer Sand Leiche einer Frau entdeckt, hat sich Giovanna Guarrasi mit ihrer Mannschaft um den Fall zu kümmern. Und da gibt es mehr und mehr Überraschungen. Die Frau ist ermordet worden und bereits seit mindestens 50 Jahren tot. Bei den Ermittlungen hilft auch ein pensionierter Kommissar, der sich freudig mit den alten Akten beschäftigt. Es ist nicht einfach, die alten und teilweise noch bestehenden Verbindungen der vermögenden, mächtigen Kreise zu durchleuchten, zumal auch die allgegenwärtige Mafia eine Rolle spielt ... - Mit der 39-jährigen Giovanna Guarrasi hat die Autorin, eine Augenärztin aus Catania, eine neue Figur im italienischen Krimispektrum geschaffen. Guarrasi hat als Kind erleben müssen, wie ihr Vater, ein Antimafia-Richter, vor ihren Augen erschossen wurde. Der Roman ist flüssig geschrieben, gut lesbar. In der Übersetzung werden von wenigen Ausnahmen abgesehen die italienischen Titel der Beamten verwendet. Das ist nicht übersichtlich, hier hätte eine Namensliste geholfen. Die Besonderheiten der Gegend, speziell Landschaft, Vulkantätigkeit und vor allem die Küche, spielen eine große Rolle. Insofern drängt sich der Eindruck auf, hier wurde ein Gegenstück zu Montalbano, dem Kommissar von Andrea Camilleri, geschaffen, mit eher dürftigem Ergebnis. Aber das Buch dürfte nicht zu Unrecht viel Gefallen finden und ist sicher überall bestens einsetzbar.

Schwarzer Sand

Schwarzer Sand

Christina Cassar Scalia ; aus dem Italienischen von Christiane Winkler
Limes (2021)

431 Seiten
kt.

MedienNr.: 972638
ISBN 978-3-8090-2719-5
9783809027195
ca. 16,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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