Living Dolls
Was ist aus der vielversprechenden Emanzipation der Frau geworden? Dem hart erkämpften Recht auf Bildung, Arbeit, Gleichberechtigung? Die britische Journalistin Natascha Walter zeichnet in ihrem Buch - bezogen auf den angloamerikanischen Bereich, aber durchaus übertragbar auch auf Deutschland - ein eher erschreckendes Bild. Immer mehr Mädchen definieren sich schon in jungen Jahren nur über ihr Äußeres, tragen kindlichen "Sex" zur Schau, sparen für Schönheitsoperationen. Erwachsene Frauen werden zu "Sexualobjekten", reduzieren sich auf Äußerlichkeiten und ihre Attraktivität, um Erfolg zu haben. Im Buch der Autorin kommen Frauen aus den verschiedensten sozialen Schichten zu Wort: Frauen, die in Swingerclubs arbeiten, Prostituierte, Frauen, die sich sexuell völlig ungehemmt ausleben. Die Autorin sucht nach den Ursachen, hinterfragt kritisch diese bedenkenswerte kulturelle Entwicklung und lädt den interessierten Leser ein, sich ebenfalls kritisch mit diesem Thema auseinanderzusetzen.
Brigitte May
rezensiert für den Borromäusverein.
Living Dolls
Natasha Walter
Krüger (2011)
330 S.
fest geb.
Auszeichnung: Sachbuch des Monats