Hör mir zu, auch wenn ich schweige

Eine Überdosis Schlaftabletten und das Leben von Frank und Maggie Hobb ändert sich erneut dramatisch. Maggie wird ins künstliche Koma versetzt, die Ärzte geben ihr Bestes. Frank weicht kaum einen Augenblick von der Seite der Frau, der er seit 40 Hör mir zu, auch wenn ich schweige Jahren in tiefster Liebe verbunden ist. Während sie sich in einem Zwischenreich befindet, fängt er, nach sechsmonatigem Schweigen, an zu erzählen: Maggies und Franks erstes Treffen, die Zeit der Werbung und die missglückte erste Schwangerschaft. Glücklich erinnert er sich an die Geburt von Tochter Eleanor, ihre schulischen Erfolge und das familiäre Glück. Die Nacht, in der alles anders wurde, lässt er dieses Mal nicht nur vor seinem geistigen Auge erscheinen, er fasst sie in Worte und er gibt das Detail preis, das ihn zu einem sechs Monate langen Schweigen zwang. Ob seine Worte zu Maggie durchdringen, ob sie sie sogar aus ihrem Koma zurückholen oder ob das Ehepaar Hobb unwiderruflich verloren ist? - Das Debüt aus Großbritannien ist etwas Besonderes. Stilistisch gewandt verbreitet es praktisch von Anfang an eine tieftraurige Stimmung, die nur von einigen heiteren Momenten unterbrochen wird. Die Sprachlosigkeit der Eheleute wird erst spät verständlich und trifft die Leser tief. Gut, dass Frank nicht müde wird, Maggie in jeder Situation seine Liebe zu beteuern. Für ein belastbares Publikum durchaus reizvoll.

Martina Mattes

Martina Mattes

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Hör mir zu, auch wenn ich schweige

Hör mir zu, auch wenn ich schweige

Abbie Greaves ; aus dem Englischen von Pauline Kurbasik
Fischer (2020)

333 Seiten
kt.

MedienNr.: 942904
ISBN 978-3-8105-3068-4
9783810530684
ca. 16,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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