Tod in Weimar

Der frühere Schauspieler Kaminski kutschiert in Weimar Touristen zu den Sehenswürdigkeiten. Unter ihnen sind auch künftige Bewohner der Seniorenunterkunft Villa Gründgens, vielfach ehemalige Bühnenkünstler. Als dort der Hausmeister verstirbt, Tod in Weimar bittet die anziehende Heimleiterin den Kutscher, doch vorübergehend dessen Dienst zu übernehmen. Dabei lernt er eine Gruppe Bewohner kennen, die sich zum Ziel gesetzt haben, Schillers Räuber aufzuführen. Doch dann stirbt auch einer der alten Mimen. Währenddessen kümmert sich Kaminski auf seinem alten renovierungsbedürftigen Gutshof um Frettchen, ein junges Mädchen, das Schwierigkeiten zu Hause und Probleme mit den jungen Neonazis des Dorfes hat. Ein ehrgeiziger Polizist taucht unvermutet auf und verdächtigt den Kutscher einer sexuellen Beziehung mit der Minderjährigen. Um diesen Vorwurf aus der Welt zu schaffen, soll Kaminski sich in der Villa wegen der gehäuften Todesfälle umhören und ihm berichten ... - Die Kriminalstory hat einige unerwartete, spannende Wendungen, aber mehr Amüsement für den Leser bergen die Beschreibungen der Theatertruppe und auch der kutschierten Touristen, von denen sich etliche mit recht fadenscheinigen Begründungen den Besuch in Buchenwald verkneifen ... Komödie im besten Sinne sind die Probenszenen - der Schauspieler-Autor kennt seine Pappenheimer und hat ein erstaunliches Talent für plastische Beschreibungen. Ein gelungener Gag sind die "Wetterberichte" zu Beginn jedes Kapitels. Nicht nur für Horwitz-Fans.

Pauline Lindner

Pauline Lindner

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Tod in Weimar

Tod in Weimar

Dominique Horwitz
Knaus (2015)

284 S.
fest geb.

MedienNr.: 581888
ISBN 978-3-8135-0663-1
9783813506631
ca. 19,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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