Grenzgänger
Erzählungen und Berichte über DDR-Schicksale gibt es viele, vor allem im Jubiläumsjahr! Die Geschichte der DDR jedoch über drei Generationen hinweg aus der jeweiligen Perspektive junger Menschen zu erzählen, macht diesen Roman so besonders. Die Stories wirken so authentisch, als habe die promovierte Historikerin ihre eigene Familiengeschichte erzählt. Es sind die Geschichten von Julian, Marthe und Sybille, im Fokus stehen Mauerbau, Stasi und Mauerfall. Bereits der erste Teil, die Zeit des Mauerbaus, ist unglaublich spannend und atmosphärisch dicht erzählt: Julian hat sich verliebt. Doch Heike wohnt in Westberlin und eines Tages ist da die Grenze und kein Treffen mehr möglich. Der erste Fluchtversuch scheitert. Als er von einem ehemaligen Schulkameraden erpresst wird, wagt er erneut die Flucht. Sie gelingt ihm, doch der Bruder kommt dabei um. - Realistisch, berührend - die historischen Ereignisse und das Lebensgefühl der Menschen sind großartig verpackt und sollte von vielen Jugendlichen gelesen werden.
Lieselotte Banhardt
rezensiert für den Borromäusverein.
Grenzgänger
Aline Sax
Urachhaus (2019)
491 S.
fest geb.