Die Ausreißer
Der griesgrämige Greis Gottfried, ehemaliger Chefmaschinist auf großen Schiffen, liegt im Krankenhaus. Sein Sohn kann den Anblick seines dahinsiechenden Vaters schlecht ertragen und bleibt ihm lieber fern, sein umsichtiger Enkel Klein-Gottfried hat aber einen besonderen Draht zum Großvater. Unter einem Vorwand holt der Junge seinen Opa aus dem Krankenhaus ab und fährt heimlich mit ihm zu dessen eigenhändig gebautem Häuschen in den Schären. Dort kann sich Opa von allem verabschieden, was ihm lieb gewesen ist. Eine Sorge hat er aber noch: Wird er, der ständig flucht, ins Paradies zu seiner verstorbenen Frau reingelassen werden, ohne sich zu blamieren? Ausgestattet mit einem Wörterbuch geht Klein-Gottfried mit seinem Opa das Projekt an, ihm fürs Jenseits mit einer gepflegten Sprache auszustatten. - Diese einfühlsame Enkel-Opa-Geschichte ist ein würdiger Abschied des berühmten schwedischen Kinderbuchautors Ulf Stark (1944-2017) von seinen Leser/-innen. Das Buch erschien posthum. Die Illustratorin, Kinderbuchautorin und Trägerin des Astrid-Lindgren-Gedächtnispreises Kitty Crowther verleiht mit ihren in Herbstfarben leuchtenden Pastellkreiden der wehmütigen, humoristischen Erzählung eine besondere Note. Überall empfohlen ab 10 Jahren. Besonders gut ließe sich dieses warmherzige Buch von Großeltern gemeinsam mit ihren Enkelkindern lesen.
Maria Holgersson
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Ausreißer
Ulf Stark ; aus dem Schwedischen von Birgitta Kicherer ; mit Illustrationen von Kitty Crowther
Urachhaus (2020)
123 Seiten : Illustrationen (farbig)
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 10