Um 180 Grad
Oberpeinlich, unangenehm, einfach nur Horror, so empfindet es Lennard, dass er ein Jahr lang wöchentlich einer alten Dame im Altersheim vorlesen soll. Das hatten sich seine Eltern ausgedacht, weil er beim Sprayen eines Graffitis erwischt wurde. Doch der Horror wandelt sich in eine besondere Beziehung zwischen der ehemaligen KZ-Gefangenen und Lennard, die bald seine ganze Familie einschließt. Lea, eine Enkelin einer anderen Heim-Bewohnerin, ist nicht ganz unschuldig daran, dass Lennard zunächst seinen Besuchsverpflichtungen nachkommt. Doch dadurch erhält er die Chance, eine Beziehung zu seiner Lesepatin aufzubauen und ganz besondere Empathie zu entwickeln. - Einfühlsam und berührend ist die Wandlung vom selbstsüchtigen Jugendlichen zum mitfühlenden Lesepaten erzählt. Kann gerne empfohlen werden.
Lotte Schüler
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Um 180 Grad
Julia C. Werner
Urachhaus (2020)
303 Seiten
fest geb.