Requiem
Mit über 50 Jahren begibt sich Bin auf eine Reise in seine Vergangenheit. Nach dem Angriff der Japaner auf Pearl Harbour 1942 wurde seine Familie zusammen mit allen an der Pazifikküste lebenden japanischstämmigen Kanadiern enteignet und in ein weit entferntes Internierungslager deportiert, weil man feindliche japanische Spione unter ihnen vermutete. Bin, der noch dazu von seiner Familie an einen in der Nachbarschaft lebenden älteren liebevollen Mann weitergegeben wurde, musste nicht nur dessen Namen annehmen und miterleben wie seine Familie nach dem Krieg ohne ihn das Lager verließ, sondern Zeit seines Lebens mit Diskriminierungen wegen seiner Herkunft kämpfen. - Wie aus dem Klappentext hervorgeht, ließ sich Itani vom Schicksal ihres Ehemanns zu diesem hierzulande wenig bekannten Thema inspirieren. Der in der Ich-Form gehaltene Roman erzählt abwechselnd von dem vergangenen und gegenwärtigen Erleben des Protagonisten, was auch mit der konsequent eingehaltenen Perspektive und Sprache eines Kindes und des späteren Erwachsenen Bin einhergeht. Empfehlenswert! (Übers.: Patricia Klobusiczky)
Adelgundis Hovestadt
rezensiert für den Borromäusverein.
Requiem
Frances Itani
Berlin-Verl. (2014)
350 S.
fest geb.