Die Gottespartitur

Ein Priesterseminarist spricht auf der Frankfurter Buchmesse den renommierten Literaturagenten Gabriel Pfeiffer an: "Möglicherweise habe ich eine bedeutende Entdeckung gemacht, es geht um Gott." Pfeiffer, ein 52-jähriger überzeugter Agnostiker ohne Die Gottespartitur Familie, nimmt von dem jungen Mann ein kurzes Schriftstück entgegen, vergisst es aber gleich wieder, denn die Tatsache, dass einer seiner Autoren den Buchpreis gewonnen hat, bringt zusätzlichen Stress und dann ist da noch die Verleger-Kollegin, mit der er jedes Jahr seine traditionelle Buchmessenaffäre hat. Erst als er einige Tage später zufällig in der Zeitung liest, dass ausgerechnet jener Seminarist mit dem angeblich entdeckten Gottesbeweis tot in der Kapelle in einem Dorf irgendwo in Bayern aufgefunden wurde, denkt er wieder an die Zeilen des jungen Mannes und macht sich auf die Suche nach dessen Entdeckung, einem geheimnisvollen Manuskript. Dabei gerät er immer tiefer in den Sog übersinnlicher Hypothesen und verstrickt sich schließlich immer mehr in seinen irrationalen Illusionen. - Im neuen Roman von Edgar Rai geht es um Fragen des Glaubens, aber auch um die Liebe und den Sinn des Lebens. Der Autor besticht in seiner pointenreichen Geschichte mit präziser Sprache und philosophischer Tiefe. Im Mittelpunkt steht dabei eine intensive Beschreibung des Seelenlebens des Protagonisten, was aber ein wenig zulasten des Spannungsbogens geht. Trotzdem ein lesenswerter, kurzweiliger Roman.

Günther Freund

Günther Freund

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Die Gottespartitur

Die Gottespartitur

Edgar Rai
Berlin-Verl. (2014)

302 S.
fest geb.

MedienNr.: 396304
ISBN 978-3-8270-1149-7
9783827011497
ca. 19,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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