Jokerman

Stefan Kutzenberger - der Autor hat seinem Romanhelden nicht nur viele autobiografische Züge, sondern auch seinen Namen geliehen - ist eigentlich ein eher zurückhaltender österreichischer Literaturwissenschaftler. Eher durch Zufall gerät er an Jokerman eine geheimnisvolle, internationale Vereinigung von Bob-Dylan-Fans. Und diese hat ihn dazu auserkoren, nichts weniger zu vollbringen, als die Wiederwahl Donald Trumps zu verhindern, wenn es sein muss, durch ein Attentat. Kutzenberger wird sozusagen zum Schläfer ausgebildet. Dann kommt der Tag, wo er in die USA fliegt, um sein Werk zu vollbringen. - Die kurze Zusammenfassung (mehr sei hier nicht verraten, um die Spannung nicht zu nehmen) deutet es schon an: Dieser Roman ist ebenso irrwitzig wie amüsant, voller Ironie, Humor und geistreichem Sprachwitz. Was Kutzenberger hier vom Stapel lässt, ist ein wahres Feuerwerk an abgedrehten Ideen, literarischen Volten, er persifliert sich gar selbst und das in einem ebenso leichtgängigen wie literarisch professionellem Stil. Ein wunderbarer Lesespaß, der ab der ersten Seite ob der Kreativität und sprachlichen Brillanz des Autors ein geradezu diebisches Lesevergnügen bereitet. Für alle Bestände sehr zu empfehlen.

Günter Bielemeier

Günter Bielemeier

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Jokerman

Jokerman

Stefan Kutzenberger
Berlin Verlag (2020)

348 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 601780
ISBN 978-3-8270-1424-5
9783827014245
ca. 22,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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