Die Vogelinsel
Die Väter von Hinnerk und Paul sind eines Tages einfach von zu Hause weggegangen, und jeder der Jungen versucht auf seine Weise, mit dem Verlust fertig zu werden. Paul steigt allein auf den Kirchturm und weint dort, Hinnerk erinnert sich an das gemeinsame Beobachten der Turmfalken. Paul und Hinnerk freunden sich an. Als Hinnerk eine Postkarte von seinem Vater bekommt mit einem weißen Haus darauf inmitten von Sand wie in einer Wüste, fällt ihm ein, dass sein Vater viel von der Vogelinsel im Fluss gesprochen hat. Paul und er beschließen, mit einem Kanu in den Sommerferien dorthin zu paddeln und nach dem Haus zu suchen. Auf der Insel proben sie das freie Leben, das vielleicht auch ihre Väter gesucht haben, beim Zelten, Feuermachen und Inselerkunden und treffen einen Falkner, der einen jungen Falken aufzieht, um ihn später auszuwildern, und ihnen viel über das Leben in der Natur beibringt. Die acht Tage auf der Insel helfen ihnen, eigene Wege zu gehen und mit dem Schmerz der Trennung fertigzuwerden. - Ein Abenteuerroman, aber auch eine Geschichte über innere Befreiung und den Mut zum Aufbruch, eine einfühlsame Lektüre für junge Leser, die nicht nur vordergründige Spannung suchen.
Gudrun Eckl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Die Vogelinsel
Werner Heickmann
Bloomsbury (2012)
125 S.
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 10