Wer kriegt was - und warum?

Die Studie des renommierten US-amerikanischen Ökonomen (Nobelpreis 2012) behandelt nicht, wie man vom Titel her vielleicht vermuten könnte, Probleme der gesellschaftlichen Ungleichheit, z.B. bei der Zuteilung von Ressourcen, von Vermögen oder Einkommen. Es geht dem Autor nur darum zu beschreiben - völlig wertfrei und rein deskriptiv - wie Märkte funktionieren, oder warum sie dies nicht oder nicht in ausreichender Weise tun und was man durch geschicktes Marktdesign tun kann, um dies zu ändern. Es werden vor allem Märkte beleuchtet, die nicht mit finanziellen Aufwendungen verknüpft sind, wo also nicht der Preis bestimmt, wer was bekommt. In den USA warten z.B. ca. 100.000 Menschen auf etwa 17.000 Spendernieren. Welche Probleme bringt der Hochfrequenzhandel an den Börsen mit sich, wo Transaktionen in Millisekunden abgewickelt werden? Das Thema Sicherheit z.B. auch bei Internetkäufen wird diskutiert oder auch das Funktionieren von Partnerbörsen. An den Umständen der Landnahme in Oklahoma des Jahres 1889 demonstriert der Autor, welche Bedeutung Regeln und deren korrekte Einhaltung für das Funktionieren eines Marktes haben. Obwohl der Autor wie die meisten anglo-amerikanischen Wissenschaftler sehr gefällig und allgemein verständlich formuliert, ist das Buch trotzdem eher einem besonders interessierten Leserkreis zu empfehlen.