Kafka am Strand
An seinem 15. Geburtstag verlässt ein Junge sein Zuhause und reist ohne Ziel nach Süden. In einer Art Parallelgeschichte macht sich ein älterer Mann in die gleiche Richtung auf; er gilt als verwirrt, hat aber dafür in einer anderen
als der realen Welt herausragende Fähigkeiten (z.B. kann er mit Katzen sprechen). Beide müssen eine Reihe Abenteuer bestehen. Aus dieser Perspektive stellt sich der Roman als klassischer Entwicklungsroman heraus: Die Geschehnisse in der objektiven Welt spiegeln die psychischen Auseinandersetzungen und Reifungsprozesse des Hauptdarstellers. - Vor allem zwei Themen stehen hier - wie auch in anderen Romanen (z.B. "Der Tanz mit dem Schafsmann" BP 02/1079) des preisgekrönten japanischen Autors - im Mittelpunkt: die Suche nach und die Arbeit an der eigenen Identität, der Versuch, das aus den Fugen geratene Leben wieder einzurenken und der Wechsel zwischen verschiedenen Welten und Realitäten. Unmerklich wechselt die Erzählung zwischen der realen japanischen Alltagswelt und anderen Welten wie Traum-, Mythen- und Märchenwelt. (Übers.: Ursula Gräfe)

Heinz Bartjes
rezensiert für den Borromäusverein.

Kafka am Strand
Haruki Murakami
DuMont (2004)
636 S.
fest geb.
Titel der Ausgabe:
Auszeichnung: