In feiner Gesellschaft
Dulcie Mainwaring lebt in einem großen Haus am Rand Londons und erstellt Buchregister. Nach der Trennung von ihrem Verlobten gönnt sie sich etwas: Sie besucht eine Fachtagung. Dort freundet sie sich mit der etwas überdrehten Viola an und begegnet Aylwin Forbes, der bei seinem Vortrag über "Häufige Probleme eines Herausgebers" einen Schwächefall erleidet. Dulcie ist fasziniert von seiner Schönheit und da sie Freude daran hat, das Leben anderer zu recherchieren, macht sie sich an die Arbeit. Sie fühlt sich immer stärker zu Aylwin hingezogen, doch dieser scheint sich eher für Dulcies Nichte Laurel zu begeistern. - Spitzfindig beleuchtet Barbara Pym die britische Gesellschaft der fünfziger Jahre. Für Dulcie und ihre Freundin Viola ist es das Hauptglück, zu heiraten und einem Mann zuzuarbeiten. Es ist ein Buch ohne große Tragik, denn, so Dulcie, "das Leben besteht nunmal aus Bagatellen". Thema und Schreibweise sind eher altmodisch, so ist es doch ein leises Buch mit einem feinen, ironischen und charakteristischen Blick. Für Fans englischer Literatur.
Tina Schröder
rezensiert für den Borromäusverein.
In feiner Gesellschaft
Barbara Pym ; aus dem Englischen von Sabine Roth
DuMont (2020)
348 Seiten
fest geb.