Das Gartenzimmer

Im Jahr 1909 lässt das Ehepaar Adam und Elsa Rosen von dem noch jungen, später weltberühmten Architekten Max Taubert eine Villa am Rande des Berliner Grunewalds erbauen. Anfangs finden dort große Empfänge statt. Während des Ersten Weltkriegs Das Gartenzimmer wird die Villa, ebenso wie die Ehe der Rosens zum Spielball der Interessen. Zur NS-Zeit werden im Gartenzimmer furchtbare Rassentests durchgeführt. Sie enden erst mit einem Mord. - Jahre später kauft Familie Lekebusch das unter Denkmalschutz stehende Gebäude und renoviert es. Besonders Hanna Lekebusch möchte die glorreiche Zeit des Hauses wiedererwecken. Doch das Haus zieht sie in einen negativen Bann und droht, ihre Familie zu zerstören. Schon bald zieht ihr Sohn aus ... - Der Roman ist anspruchsvoll geschrieben und wird den geschichtlichen Fakten gerecht. Die Perspektive wechselt regelmäßig zwischen der Vergangenheit und dem Anfang der 2000er Jahre. Eindringlich werden die Aufbruchsstimmung vor dem Ersten Weltkrieg und die Angst während der NS-Zeit beschrieben. Ebenso scheint das Haus als Hauptschauplatz ein Eigenleben zu führen. Es zieht die Menschen in seinen Bann: Den einen macht es süchtig, auf den anderen wirkt es bedrückend, wenn er sich ihm nicht entzieht. - Trotz seiner zum Teil düsteren Atmosphäre auf alle Fälle lesenswert.

Nicole Lorrig

Nicole Lorrig

rezensiert für den Borromäusverein.

Das Gartenzimmer

Das Gartenzimmer

Andreas Schäfer
Dumont (2020)

345 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 601896
ISBN 978-3-8321-8390-5
9783832183905
ca. 22,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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