Der Mann im grauen Flanell
Schauplatz des 1955 erstmals erschienenen Bestsellerromans ist ein Vorort New Yorks. Hier lebt das junge amerikanische Mittelschichtpaar Rath. Drei gesunde Kinder, ein kleines Häuschen, ein ordentliches Einkommen und die Hoffnung auf eine beachtliche Erbschaft - eigentlich müsste die junge Familie glücklich und zufrieden sein. Aber der 33-jährige Held ist nur äußerlich einer von den unzähligen Männern "im grauen Flanell", die in diesen Nachkriegsjahren des Zweiten Weltkrieges voller Elan ihre stromlinienförmige Karriere vorantreiben. Die 17 Männer, die er im Krieg getötet hat, eine innige Kriegs-Affäre mit einer jungen Römerin (die nicht ohne Folgen blieb), und die zwischenzeitliche Entfremdung von seiner Frau, die er kurz vor seiner Einberufung geheiratet hatte, belasten ihn. Auch ist er nicht bereit, sein Glück und das seiner Familie für eine alles absorbierende Karriere aufs Spiel zu setzen. - Ein spannender und zum Nachdenken anregender Roman über die Brüchigkeit des zukunftsgewissen amerikanischen Aufstiegsmodells der Nachkriegsjahre, der bei seinem erstmaligen Erscheinen offenbar den Nerv der Zeit getroffen hat. Aber auch heute wird man diesen "nachdenklichen und tiefschürfenden" (New York Herald Tribune) Roman des erfolgreichen amerikanischen Autors (1920 - 2003) besonders empfehlen können. (Übers.: Eike Schönfeld)
Der Mann im grauen Flanell
Sloan Wilson
DuMont (2013)
445 S.
fest geb.