Der Fälscher
Nach einer schweren Verletzung lässt sich der Hamburger Ermittler Stave (zuletzt "Der Schieber", s. BP/mp 12/879) in eine ungefährlichere Abteilung versetzen. Es ist Juni 1948 und die Einführung der D-Mark steht unmittelbar bevor. In einem von Bomben zerstörten Haus werden ein Toter und Skulpturen aus der Zeit des Expressionismus ("Entartete Kunst") entdeckt. Im Kollegenkreis eher angefeindet, begibt Stave sich mit seinem Freund Lieutenant MacDonald unter den schwierigen Bedingungen der Nachkriegszeit auf die Suche nach Motiv und Täter. Der Fall und seine Auflösung werden nicht nur spannend und intensiv erzählt; auch die schwierigen Verhältnisse mit Wohnungsknappheit, Schwarzhandel, Nahrungsmangel und die Nachwirkungen des Krieges auf die Menschen vor Gründung der Bundesrepublik werden literarisch auf hohem Niveau beschrieben. Für alle Büchereien.
Michael Müller
rezensiert für den Borromäusverein.
Der Fälscher
Cay Rademacher
DuMont (2013)
319 S.
fest geb.