Exit West

Wo genau Saaed und Nadia leben, erfahren wir nicht. Aber es spielt auch keine Rolle, denn ihre Geschichte steht stellvertretend für die Geschichte von Hunderttausenden, die sich aus Angst vor Krieg auf den Weg in ein besseres Leben machen. Bei Saeed und Nadia gelingt dies in Form von Türen, die sich magisch öffnen, aber die Flüchtenden wissen nicht, wo sie landen werden. Nach einem Zwischenstopp in Griechenland gelangen die beiden durch eine Tür nach London, doch die Bewohner machen mobil gegen die vielen Flüchtlinge. Neue Satellitenstädte werden gebaut, um die schier endlose Zahl der Neuankömmlinge zu beherbergen. Auch hier wollen Nadia und Saeed nicht bleiben. Sie ziehen weiter nach Kalifornien, auch dort leben sie in einem Ghetto. Weder finden sie eine richtige neue Heimat, noch hält ihre Beziehung die Belastungen der Flucht aus. Die Liebe, die sie für unerschütterlich hielten, zerbricht. Beklemmend realistisch zeichnet Mohsin Hamid eine Zukunft, die so fern nicht zu sein scheint. Empfehlenswert für nachdenkliche, an Zeitfragen interessierte Leser/innen. (Übers.: Monika Köpfer)