Magnifica
Schon als Kind übernimmt die 1936 geborene Ada Maria die Verantwortung für ihren 10 Jahre jüngeren Bruder. Als die schwermütige Mutter stirbt, verlässt der Vater das Haus, ohne den Tod seiner Frau zu bemerken. Ada Maria findet die Tote. Völlig überfordert wendet sich das Mädchen an die ihm verhasste Geliebte seines Vaters, Teresina, die ihr aber nach und nach zur Freundin und Mutter wird. Trotzdem fühlt sich Ada Maria nicht wohl, denn schon immer wollte sie den kargen Verhältnissen ihres Dorfes im Apennin entfliehen, um die Welt zu sehen. Als junge Frau scheint sich ihr Traum zu bewahrheiten. Im nahe gelegenen Wald trifft sie einen abgemagerten deutschen Soldaten, Benedikt, dem sie regelmäßig Lebensmittel bringt und mit dem sie eine Liebesbeziehung eingeht, doch am Tag ihrer Hochzeit tritt Benedikt in einen Blindgänger. Trotz ihrer bitteren Enttäuschung gelingt es der von Benedikt Schwangeren mit Teresinas Hilfe und der des Dorfes, ihr schweres Schicksal zu ertragen. Ein in leicht verständlicher Sprache geschriebener Roman voller eindrucksvoll behutsam gezeichneter Figuren, die von ihrer kargen Umgebung und den dortigen Lebensverhältnissen geprägt sind. (Übers.: Monika Köpfer)
Adelgundis Hovestadt
rezensiert für den Borromäusverein.
Magnifica
Maria Rosaria Valentini
DuMont (2018)
302 S.
fest geb.