Remember Mia

Estelle Paradise erwacht ohne Erinnerung verletzt in einem Krankenhaus. Nach einem schweren Unfall barg man sie aus dem Wrack ihres verunglückten Wagens. Zugleich ist das Schicksal ihrer spurlos verschwundenen kleinen Tochter ungewiss. Ihr Mann Jack Remember Mia wendet sich bald von ihr ab und verdächtigt sie, das gemeinsame Kind beseitigt zu haben. Bald will der angeblichen Kindesmörderin niemand mehr Glauben schenken. In ihrem Debütroman schlüpft die aus Deutschland ausgewanderte Alexandra Burt in die Haut einer unter Erinnerungsverlust leidenden Mutter. In Rückblenden werden allmählich Bruchstücke ihrer Vergangenheit aufgerollt. Obwohl die ersten beiden Teile gelegentlich auf der Stelle treten, wirken die Nöte der überforderten Mutter zwischen Verunsicherung, Selbstzweifel, Depression und Wut auf die Umwelt glaubwürdig dargestellt. Die psychologisch stimmige erste Hälfte weicht ab dem Mittelteil mit allmählicher Auflösung einer Wendung zum Thriller. In den beiden letzten Abschnitten muss sich die Protagonistin den gnadenlosen Schatten der Vergangenheit stellen. Atemlos überschlagen sich zwar die Ereignisse, doch gelegentlich wird die Plausibilitätsgrenze dabei überschritten. In dem abgründigen Drama mit einigen Schwächen verleiht Jana Schulz der ambivalent gezeichneten Protagonistin eine deutliche Präsenz.

Gregor Ries

Gregor Ries

rezensiert für den Borromäusverein.

Remember Mia

Remember Mia

Alexandra Burt. Gesprochen von Jana Schulz
Goya Lit (2016)

4 CD (ca. 313 Min.)
CD

MedienNr.: 584173
ISBN 978-3-8337-3565-3
9783833735653
ca. 19,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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