Ein echt wildes Abenteuer

Rupert und Greg könnten unterschiedlicher nicht sein. Rupert ist sehr höflich, ruhig, sensibel und hat keine Scheu, die Liebe zu seinen Eltern öffentlich kundzutun. Entgegen Greg, der gerne auffällt, viel Unsinn im Kopf hat und zuweilen aufmüpfig ist. Und dennoch sind die beiden seit Kindertagen beste Freunde. Dumm nur, wenn der eine das schriftstellerische Talent des anderen permanent kritisiert. Greg feierte mit seinen Tagebüchern bereits weltweit Erfolge. Rupert entdeckt seine Leidenschaft für Literatur und schreibt eine Geschichte. Er kreiert den Helden Roland, der gerne ein guter Sohn ist und zu seinen Eltern ein harmonisches Verhältnis pflegt. Das Abenteuer für Roland beginnt, als seine Mutter vom Weißen Zauberer entführt wird. Selbstredend macht sich Roland sofort auf die Suche, um sie zu retten. Ruperts Mutter ist schlichtweg begeistert von der Geschichte. Greg hingegen mäkelt ständig herum und schlägt Rupert Verbesserungen vor. Solche, die die Geschichte nicht nur interessanter machen sollen, sondern sie auch besser vermarkten lassen. So verlangt Greg weitere magische Wesen, aggressivere Gegenspieler und auf jeden Fall mehr Action. Aber ist es das, was Rupert möchte? Jedes Kapitel dieses schwarz-weiß-illustrierten, witzigen Comicromans enthält einen fiktiven Part um den Helden Roland und den vermeintlich realen Part, den Austausch zwischen Greg und Rupert zur Abenteuergeschichte. Eine geschickte Verknüpfung. Neben der inhaltlichen Kritik Gregs, wird den Leser/-innen unbemerkt ein Roter Faden für das Schreiben von Geschichten mitgegeben. Was macht eine gute Story aus, und wie stelle ich es am besten dar. Da sich der Autor Jeff Kinney auch in diesem Band des Tagebuch-Stils bedient, wird wenig wörtliche Rede verwendet. Der Lesefluss wird dadurch aber keineswegs gehemmt. Ein kurzweiliges Buch über zwei Freunde, die trotz aller Gegensätze immer wieder zueinander finden und in diesem Band feststellen, dass das Schreiben von Geschichten sehr viel Spaß machen kann. Gerne empfohlen!