Oh Schimmi

"Schimmi", der eigentlich Jimmy heißt, lebt gemeinsam mit seiner überforderten Mutter in einem Apartment. Hier spinnt er sich seine Welt zusammen, die hauptsächlich aus dem Verzehr verbotener Süßigkeiten und sexualisierten Träumen besteht. Nur Oh Schimmi selten gelingt ihm ein Ausbruchsversuch, dann macht er sich an die Verfolgung und Belästigung von Frauen, die er für seine große Liebe hält. Schimmi sieht sich selbst als absoluten Mittelpunkt der Welt: schön, intelligent und heiß begehrt. Die Reaktion seiner Umwelt legt er sich immer in diesem Sinne zurecht. - Teresa Präauer spielt mit der Sprache. Schimmis verzerrte Wahrnehmung, seine inneren Monologe werden von zahlreichen kursiv geschriebenen Worten begleitet, die an Hip-Hop oder Jugendsprache erinnern. Manche seiner Gedanken und Handlungen wirken überzogen, lustig bis lächerlich, manche anrührend. Schimmi zeigt das Bild eines Menschen, der mit den Anforderungen der Gegenwart hoffnungslos überfordert ist. Präauer wird von der Presse hochgelobt, ihre vorhergehenden Bücher haben Preise errungen. Experimentell; für den konservativen Leser, der bei "Schimmi" an "Schimansky" denkt, ist das Buch eher nicht das richtige.

Tina Schröder

Tina Schröder

rezensiert für den Borromäusverein.

Oh Schimmi

Oh Schimmi

Teresa Präauer
Wallstein-Verl. (2016)

203 S.
fest geb.

MedienNr.: 587324
ISBN 978-3-8353-1873-1
9783835318731
ca. 19,90 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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