Jitzchak Rabin

Als Generalstabschef der israelischen Armee war Jitzchak Rabin verantwortlich für die Geländegewinne im Sechstagekrieg 1967, in dem Israel die Sinaihalbinsel, den Gazastreifen, die Golanhöhen und das Westjordanland besetzte. Über den Zwischenschritt Jitzchak Rabin des für Israel wichtigen Botschafterpostens in den USA Ende der 1960er, Anfang der 1970er Jahre ging Rabin für die Arbeitspartei in die Politik. Im Kabinett von Golda Meir wurde Rabin Arbeitsminister; infolge des Jom-Kippur-Kriegs (1973), der für Israel nur glimpflich ausgegangen war, wurde das Ministerpräsidentenamt in einem parteiinternen Machtkampf zwischen Peres und Rabin an Rabin übertragen. Bis zu Rabins gewaltsamen Tod sollte eine gewisse Rivalität zwischen Rabin und Peres bestehen bleiben. Trotzdem bahnten sie gemeinsam den Weg zu einem Friedensvertrag zwischen Israel und den Palästinensern (im Vertrag von Oslo). Die Autonomie, die den Palästinensern im Vertrag Oslo-II gewährt wurde, sowie die Aussicht, dass die von Rabin geführte Regierung die von den Siedlern beanspruchten Gebiete auf den Golanhöhen wie auch das Westjordanland im Wechsel für Frieden aufgeben könnte, polarisierte die israelische Gesellschaft. Eine israelische Regierung, die das Land abtrete, könne nicht legitim sein. Dies war eine weitverbreitete Ansicht in konservativen Siedlerkreisen. Der Hass, der vor allem auf Rabin geschürt wurde, führte zu dem politisch motivierten Mord an ihm. Ab mittleren Beständen empfohlen.

Helmut Lenz

Helmut Lenz

rezensiert für den Borromäusverein.

Jitzchak Rabin

Jitzchak Rabin

Itamar Rabinovitch ; aus dem Englischen von Heide Lutosch
Wallstein Verlag (2019)

Israel-Studien : Kultur - Geschichte - Politik ; 4
307 Seiten : Illustrationen
fest geb.

MedienNr.: 598084
ISBN 978-3-8353-3452-6
9783835334526
ca. 28,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Ge
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