Punktlandung

"Das deutsche Parlament in die Luft sprengen." Damit beginnt der Roman von Ute-Christine Krupp. Ein potentieller Aussteiger aus der islamistischen Terrorszene will brisante Informationen mitteilen. Paul Jost, erst seit kurzem Mitglied des Krisenstabes, Punktlandung erhält weitreichende Vollmachten, etwa wessen Telefon abgehört, wessen Mails gelesen werden sollen. Krupp erzählt von dieser verantwortungsvollen, am Rande des Grundgesetzes und der Unschuldsvermutung balancierenden Aufgabe, mit sachlich-distanzierter Nüchternheit. Ebenso über Pauls Reflexionen seiner gescheiterten Ehe und den schwierigen Versuchen, eine neue Beziehung aufzubauen. Internetbekanntschaften wechseln sich ab, die Kinder aus seiner ersten Beziehung kommen zu Besuch, langweilen sich und den Vater, der Krisenstab erfordert Tag und Nacht volle Aufmerksamkeit - und immer wieder die Frage, wie weit darf der Staat gehen beim Versuch, seine Bürger vor Terrorismus zu schützen. Und wie soll es für Paul beruflich und privat weitergehen? Fragen, die am Ende des Romans offenbleiben und auch nicht beantwortet werden sollen. - Zur Ergänzung des Bestandes an aktueller Literatur empfohlen.

Wilfried Funke

Wilfried Funke

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Punktlandung

Punktlandung

Ute-Christine Krupp
Wallstein Verlag (2021)

159 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 604781
ISBN 978-3-8353-3888-3
9783835338883
ca. 20,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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