Die Kunst des Sterbens
Er wird verdrängt und ist doch stets gegenwärtig - der Tod. Auch wenn es heute viele Aufbrüche in Hospizbewegung, Trauer- und Sterbebegleitung gibt, wird das Thema doch am liebsten aus dem Leben herausgehalten. Der Autor schreibt genau gegen diese moderne Grundeinstellung an. Mit vielen Zitaten und Belegen aus der Literatur versucht er, das Sterben als Bestandteil des Lebens erscheinen zu lassen und damit dem Tod die Angst machende Fratze vom Gesicht zu reißen. Durch eine Integration von "Bruder Tod" in die normalen Lebensabläufe, wie sie in vergangenen Jahrhunderten üblich und selbstverständlich war, wird auch ein natürlicherer Umgang möglich. Der christliche Auferstehungsglaube und die Vorstellung vom Leben nach dem Tod werden im letzen Teil des Büchleins sehr ansprechend untersucht. Den Schluss bildet ein Literaturverzeichnis, das dank der zahlreichen literarischen Exkurse im Buch ein hervorragendes Kompendium einschlägiger Texte zum Thema Tod darstellt. - Das trotz der geringen Seitenzahl inhalts- und trostreiche Buch sollte in keiner Bücherei fehlen!
Susanne Elsner
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Die Kunst des Sterbens
Bernhard Sill
Topos plus (2009)
Topos-Taschenbücher ; 691
102 S.
kt.