Zustimmung zur Welt
Der 1997 verstorbene Philosoph stellt in seinen Überlegungen zur Theorie des Festes, in denen er sich gegen die Verzerrung des Festbegriffs durch staatlich verordnete Pseudofeste wendet, den Festtag in einen kulturgeschichtlichen Zusammenhang, der von Platon bis zu den künstlichen Festen im Kommunismus und Nationalsozialismus reicht. Nicht nur die Entgegensetzung zum Arbeitstag, nicht nur das Anderssein konstituiert ein Fest, sondern erst die liebende Bejahung des Daseins im Wissen um den schöpferischen Ursprung des Menschen und um das zukünftige, in Gott begründete Glück. Er zeigt immer wieder, dass auch das weltliche Fest seine Wurzel im Kult hat und nicht nur der Sonntag als kultische Opfergemeinschaft. - Das gedankenreiche Buch gibt dem gegenwärtigen Menschen zumindest eine Ahnung von der heute vergessenen, tieferen Bedeutung eines Festes. Für größere Bestände zu empfehlen.
Helmut Eggl
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Zustimmung zur Welt
Josef Pieper
Topos (2012)
Topos-Taschenbücher ; 765
91 S.
kt.