Córdoba

Zur Zeit der Spanischen Inquisition werden im ganzen Land vor allem Conversos verfolgt. Es sind Juden, die zum christlichen Glauben konvertiert sind. Überall brennen die Scheiterhaufen, auf denen Ketzer verbrannt werden, nur nicht in Cordoba, wohin Córdoba deshalb viele Verfolgte fliehen. Der Alkalde (Bürgermeister) José Adrias ist ein besonnener Menschenfreund, der sich für Friedfertigkeit und Respekt einsetzt. Seine verwitwete 18-jährige Tochter Maria hat besondere Kräfte. Sie kann durch Auflegen ihrer Hände Schmerzen stillen. In letzter Zeit plagen sie düstere Vorahnungen in ihren Träumen. Und tatsächlich bringt der neue Bischof mit seinen Predigten Misstrauen und Verrat in die Stadt. Maria, die selbst ins Visier der Inquisition gerät, sieht auch die zum christlichen Glauben konvertierte Familie ihres geliebten Diego in großer Gefahr. - Vom Verlag als Jugendbuch herausgegeben, ist dieser Roman gleichermaßen für Erwachsene lesenswert. Die Autorin Waltraud Lewin schreibt eindringlich, welches Unheil Intoleranz und blindes, unreflektiertes Folgen vermeintlicher Macht anrichten kann. Das gelingt ihr mit einer spannenden Geschichte, die die Verzweiflung und das Unrecht hautnah miterleben lässt, ohne jedoch belehrend zu wirken. Das Thema ist heute so aktuell wie zur damaligen Zeit, was die Autorin im Nachwort deutlich hervorhebt. Besonders empfehlenswert.

Gabriele Berberich

Gabriele Berberich

rezensiert für den Borromäusverein.

Córdoba

Córdoba

Waldtraut Lewin
Gerstenberg (2016)

318 S.
fest geb.

MedienNr.: 586938
ISBN 978-3-8369-5458-7
9783836954587
ca. 16,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: J
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